Verzeih mir die harten Worte,
das ist eigentlich nicht meine Art, aber ich muss sagen, du warst ein echtes Arschlochjahr. Du hast mich und viele andere Menschen enorm herausgefordert und auf die Probe gestellt. Nachdem 2020
wie ein Schock war und das bisherige Leben total umgekrempelt und auf die Probe gestellt hatte, es sich anfühlte wie zwischen Hoffen und Bangen, war der Wunsch gross, ein leichteres 2021 zu
haben. Mir war klar, dass durch Corona ein neues Zeitalter eingeläutet wird, in dem es bahnbrechende Änderungen geben wird. Aber die Heftigkeit und Schnelligkeit des individuellen und kollektiven
Transformationsprozess erschütterte uns alle in irgendeiner Form. Nun bist du fast zu Ende und während ich so schreibe und über dich sinniere, wandelt sich der anfängliche Frust und die Wut in
Mitgefühl. Das tut gut, denn Wut und Frust bringen mich zwar dazu, etwas anzupacken, verändern zu wollen, das bringt Vorwärtsenergie, aber um den Pfus nicht zu verlieren, ist es wichtig, dass man
sich tragen lässt von einer schöpferischen, nährenden Energie. Wenn ich in die Akzeptanz, in die Hingabe und das Mitgefühl gehe, bin ich in der Lage, eine Schicht tiefer zu gehen und das grössere
Bild zu entdecken.
Anfang Jahr war die Hoffnung gross, dass die C-Geschichte bald Vergangenheit ist und wir wieder normal leben können. Der Sommer fühlte sich schon fast normal an, wenn ich staunend auf die
Touristenmassen schaute, die sich so verhielten, als sei Corona nur ein böser Traum oder ein Scherz, den sich jemand erlaubt hatte. Die Hoffnung schwand, dass die Krise die Menschen nachhaltig
zum Umdenken bewegen würde, viele vergassen wieder, wie gut es tat, mal weniger im Aussen zu sein, weniger zu konsumieren und mitzuerleben, wie schnell sich die Natur erholte. Kaum waren die
Massnahmen weniger, stürzten sich viele wieder ins Vergnügen. Andere hatte es nachhaltig verändert, waren verunsichert und zogen sich zurück. Zuhause ist es ja doch am schönsten und die ganzen
Ablenkungen im Aussen unnötig. Das dachte ich auch und zog mich weitgehend zurück von sozialen Aktivitäten, ausser meiner Arbeit und dem Zusammensein mit meiner Liebsten. Treffen mit Freunden
wurden noch einiges weniger als in 2020. Dafür gab es einige persönliche Herausforderungen. Menschen, die mir sehr nahestehen und denen es nicht gut geht. Denen ich beistehe mit meiner ganzen
Kraft, so gut es geht. Da ich im Sommer umgezogen war in ein grösseres Haus mit Garten und Praxisraum, war ich sehr gerne zuhause und hüselte mich da ein und genoss ansonsten sehr schöne Stunden
mit meinem Liebsten an und im Meer. Das waren meine Highlights in diesem Jahr, die schönen Momente im Wasser und auf dem Land unterwegs, zusammen mit meinem Seelenhund Johnny.
Der Herbst stand ganz in Zeichen von Jubiläen, zwei Jahre Mallorca und 12 Jahre flow Lebenstraining. Dafür bin ich unendlich dankbar. Im Angesichts der Umstände kann ich mir wirklich auf die Schulter klopfen, dass ich immer noch hier bin, dass ich es durchgezogen habe. In diesen zwei Jahren durfte ich die Kraft und Wirkung einer heilenden Beziehung erleben, habe mein Business zu 50% auf online umgestellt und baue nun langsam auch meine Angebote auf Mallorca aus.
Nun sind nur noch wenige Tage dieses Jahres übrig und ich habe den Wunsch, diese achtsam zu erleben. Nicht einfach zu denken, gut ist das Jahr vorbei, hoffentlich wird das neue Jahr besser. Das hofften wir ja schon vor einem Jahr und vielleicht auch die Jahre zuvor. Es wird besser, ja, aber es wird auch nochmals herausfordernder. Wir haben es nicht in der Hand, wie es von aussen auf uns wirkt, aber wir haben es in der Hand, wie wir darauf reagieren. Und wir können mit unserer inneren Ausrichtung Einfluss auf das haben, was von aussen auf uns wirkt. Da kommt unsere innere Macht ins Spiel. Wir sind nicht nur hilflose Spielbälle der Umstände, wir können unser Leben mitkreieren. Nicht alles selbst bestimmen, sonst wäre mein Jahr bestimmt anders gelaufen, aber wir können mitbestimmen und es ist von grosser Wichtigkeit.
Wenn wir wissen, was wir wollen und WARUM wir es wollen, gibt uns das Kraft, nicht aufzugeben und Schritt um Schritt der eigenen Vision entgegen zu laufen. Da kann manchmal auch ein kleiner Umweg vonnöten sein, im Nachhinein weiss man dann warum. Was es noch zu lernen oder erleben gab. Nach all dem Schweren, das aktuell in der Welt und vielleicht auch bei dir passiert, gibt es immer auch vieles, wofür du dankbar sein kannst. Schliesse mal einen Moment die Augen und verbinde dich mit all den schönen Momenten dieses Jahres, wofür du dankbar bist. Atme diese Momente ganz in dich ein und verankere sie in dir. Vielleicht magst du dem alten Jahr auch einen Brief schreiben und es dann ganz bewusst abschliessen. Dafür nutze ich die Rauhnächte und ich starte die erstmals schon am 16. Dezember und nicht am 21.12., wie die letzten 10 Jahre. Ab dem 24. Dezember habe ich Ferien bis am 7. Januar und freue mich sehr auf die Zeit. Ich fühle die Müdigkeit in meinen Knochen und bin dankbar für ein paar Tage Auszeit und offline-Zeit, Zeit mit meiner Familie in der Schweiz und meinem Liebsten auf Mallorca.
Ausblick ins
Neue
2022 steht
für mich unter dem Stern von Klarheit, Einfachheit und Leichtigkeit. Ich spüre keine Aufbruchstimmung. Mein Fokus ist auf dem 6monatigen Mentoringprogramm, das aktuell grad startet und bis Ende
Juni läuft und auf der systemischen Ausbildung, die ich 2022 schon zum zehnten Mal durchführe. Ausbildungsbeginn ist im September. In meinem neuen, wunderschönen Zuhause, das ich auf dem
Visionboard für 2021 hatte, habe ich jetzt einen Praxisraum, wo ich Klienten empfangen kann und für meine Schweizer Klienten kann ich sogar ein Gästezimmer mit eigenem Bad bieten, falls du dir
eine Auszeit in den wärmeren und wesentlich entspannteren Gefilden wünschst. Privat wünsche ich mir, mehr Zeit für mich und meine Liebsten zu haben, dass alle gesund und zufrieden sind und dass
ich öfters ins Meer komme. Denn das Leben kann so schnell vorbei sein, zack, von einem auf den anderen Leben. Wann sollen wir es geniessen, wenn nicht gerade jetzt in diesem Moment?
Mein Arbeitsjahr beginnt am 8. Januar mit dem „Dein magisches Visionboard“-Workshop. Er findet online über Zoom von 10 – 13 h statt. Da kreieren wir gemeinsam unser Visionboard für das neue Jahr. Erfahrungsgemäss treffen ca. ¾ der Visionen ein. Also lass uns gross träumen und kreieren. Gemeinsam ist es noch viel stärker. Wenn du das neue Jahr nutzen möchtest, um dir über deine Berufung klar zu werden, deine Lebensgeschichte zu klären und dein ganzes Potential zu leben, nutze die Gelegenheit des Mentorings „Ohne Wurzeln keine Flügel“. Bis Montag, 20.12. kannst du noch einsteigen, dann ist die Gruppe komplett. Das nächste Mentoring wird es erst ab Herbst wieder geben.
Ich wünsche dir Zeit, um das Alte abzuschliessen und zu verarbeiten und viel Kraft und Hingabe für das Neue. Gemeinsam schaffen wir es, das Neue zu kreieren, wo unsere Werte wieder gelebt werden. Ich danke dir für die Zeit, die du meinen Worten geschenkt hast und wünsche dir gute Gesundheit und viel Lebensfreude. Sei ein Licht im Dunkeln. Von Herzen, Michèle Noreia Gerber
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